Die Kosten eines Blockheizkraftwerkes: Investition, Betrieb und Wirtschaftlichkeit

Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch. Steigende Strompreise und die Unsicherheit an den globalen Märkten zwingen Unternehmen, Landwirte und Hausbesitzer zum Umdenken.
Der reine Bezug von Energie beim Energieversorger wird zunehmend zum Kostenrisiko. In diesem Kontext rückt das BHKW als Lösung in den Fokus. Doch viele schrecken zunächst zurück: Ein Blockheizkraftwerk wirkt auf den ersten Blick deutlich teurer als konventionelle Heiztechnik.
Das ist korrekt, greift aber zu kurz. Technologie ist unser Antrieb, Effizienz unser Fokus. Wer die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage bewerten will, darf nicht nur auf das Preisschild schauen. Durch die gleichzeitige Stromerzeugung und Wärmeerzeugung refinanziert sich die Anlage selbst.
In diesem Beitrag schlüsseln wir die Kosten des Blockheizkraftwerks detailliert auf – von der ersten Schraube bis zur letzten Kilowattstunde.
Woraus setzen sich die Kosten zusammen? (Der Überblick)
Um die Rentabilität zu verstehen, müssen wir zwei Kostenblöcke strikt trennen: die einmaligen Investitionskosten (CAPEX) für den Kauf und die Installation sowie die laufenden Betriebskosten (OPEX) über die gesamte Lebensdauer.
Die Höhe der Investition hängt primär von der elektrischen Leistung und der gewählten Technologie ab.
Während im kleinen Leistungsbereich oft der Stirlingmotor oder die innovative Brennstoffzelle zum Einsatz kommt, setzen Mini-BHKW und Großanlagen fast ausschließlich auf den bewährten Verbrennungsmotor.
Auch der Energieträger spielt eine Rolle: Ein Aggregat für Biogas benötigt beispielsweise eine andere Peripherie als ein reines Erdgas-Modul. Generell gilt: Ein BHKW ist ein komplexes Kraftwerk, keine simple Therme.
Anschaffungskosten nach Leistungsklassen
Wie viel Geld müssen Sie nun konkret in die Hand nehmen? Die Anschaffungskosten variieren stark je nach Dimensionierung. Hier lassen sich grobe Richtwerte für den reinen Anschaffungspreis des Moduls (ohne Einbau) definieren:
Nano- und Mikro-BHKW für Wohngebäude
Ein Nano-BHKW (bis ca. 2,5 kW) oder Mikro-BHKW (bis 15 kW) ist die klassische Lösung für das Einfamilienhaus oder Zweifamilienhäuser. Hier liegen die Preise für das Gerät oft zwischen 15.000 und 30.000 Euro. Damit sind sie etwa drei- bis fünfmal so teuer wie eine moderne Gasheizung.
Mini-BHKW für Gewerbe und Wohnanlagen
Für Mehrfamilienhäuser, Hotels oder kleinere Gewerbebetriebe kommen Mini-BHKW (bis 50 kW) zum Einsatz. Die Kosten bewegen sich hier oft zwischen 30.000 und über 80.000 Euro.
Großanlagen für die Industrie
Ein kleines BHKW ist relativ teuer pro installiertem Kilowatt. Bei BHKWs im Megawatt-Bereich (z. B. mit Jenbacher® oder MWM® Motoren) sinken die spezifischen Kosten pro kW durch Skaleneffekte, auch wenn die absoluten Investitionen in die Hunderttausende oder Millionen gehen. Hier entscheidet nicht der Listenpreis, sondern die Projektkalkulation.

Installationskosten und Peripherie
Mit dem Kauf des Motors ist es nicht getan. Damit aus der Maschine ein funktionierendes Heizsystem wird, fallen weitere Kosten an. Ein zentrales Element ist der Pufferspeicher. Da Strombedarf und Wärmebedarf zeitlich oft auseinanderfallen, muss die Wärme zwischengespeichert werden.
Hinzu kommen Aufwendungen für den Gasanschluss (oder Gastank), die Abgasanlage, den hydraulischen Abgleich und Systemkomponenten wie Wärmetauscher. Oft wird das BHKW in ein hybrides System integriert, etwa in Kombination mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie.
Die Planung und Installation durch zertifizierte Fachbetriebe ist hier kein Luxus, sondern Notwendigkeit, um die Förderfähigkeit zu sichern. Ein erfahrener Energieberater hilft dabei, teure Planungsfehler zu vermeiden und die hydraulische Einbindung der Heizungsanlage korrekt zu dimensionieren.
Laufende Betriebskosten und „versteckte“ Nebenkosten
Hier entscheidet sich, ob Ihre Anlage ein Sparschwein oder ein Groschengrab wird. Der größte Posten bei den Betriebskosten ist der Brennstoff.
Ob Sie Erdgas, Flüssiggas oder Biomasse wie Holzpellets nutzen, hängt von den Marktpreisen ab. Fossile Brennstoffe unterliegen Preisschwankungen, während Biogas oft kalkulierbarer ist.
Doch es gibt Kostenpunkte, die oft vergessen werden:
- Wartungskosten: Ein BHKW ist ein Hochleistungssportler. Je mehr Vollbenutzungsstunden die Anlage läuft, desto höher der Verschleiß. Rechnen Sie mit ca. 2–4 Cent pro kWh für die Instandhaltung.
- Messkosten & Bürokratie: Je nach Größe fallen Kosten für den Schornsteinfeger und Emissionsmessungen (BImSchV) an.
- Zählermiete: Der Netzbetreiber verlangt Miete für spezielle Zähler für den eingespeisten Strom.
Wer bei der Wartung an falschen Enden spart und billige Teile verwendet, riskiert Ausfälle und sinkende Effizienz. Die Heizkosten steigen dann indirekt durch den Ertragsausfall.
Einnahmen und Förderungen: So rechnet sich die Anlage
Ein BHKW kostet Geld, aber es verdient auch Geld. Die Wirtschaftlichkeit basiert auf zwei starken Säulen: der massiven Einsparung durch Eigenverbrauch und den staatlich garantierten Einnahmen.
Eigenverbrauch vor Einspeisung: Der Rendite-Hebel
Der wirtschaftlich stärkste Faktor eines BHKWs ist die Eigenstromnutzung. Die Rechnung ist simpel: Jede Kilowattstunde, die Sie selbst produzieren und verbrauchen, müssen Sie nicht teuer vom Energieversorger einkaufen.
Liegt der Strompreis am Markt beispielsweise bei 35 Cent/kWh und Ihre Gestehungskosten (Brennstoff + Wartung) bei 15 Cent/kWh, machen Sie mit jeder verbrauchten Einheit 20 Cent „Gewinn“.
Je höher Ihr Strombedarf im Gebäude ist, desto schneller amortisiert sich die Anlage. Ein BHKW wirkt hier wie eine interne Strompreisbremse, die Sie unabhängiger von Marktschwankungen macht.
Vergütung für Überschüsse: Einnahmen aus dem Netz
Natürlich läuft ein BHKW oft auch dann, wenn Sie gerade weniger Strom benötigen, aber Wärme brauchen (z. B. nachts). Dieser überschüssige Strom geht nicht verloren, sondern fließt als eingespeister Strom in das öffentliche Netz.
Der Netzbetreiber vergütet Ihnen diesen Strom. Die Vergütung setzt sich meist aus dem an der Börse üblichen Preis (Baseload-Preis) und einem staatlichen Aufschlag zusammen.
Auch wenn die reine Einspeisevergütung oft geringer ist als der Vorteil des Eigenverbrauchs, deckt sie in der Regel die Brennstoffkosten und trägt zur Deckung der Betriebskosten bei.
Staatliche Förderung in Deutschland
Der Gesetzgeber will den Ausbau von KWK-Anlagen vorantreiben, da sie extrem energieeffizient sind und CO₂ sparen. Deshalb profitieren Betreiber von einem dichten Netz an Unterstützungen:
- KWK-Gesetz (KWKG): Dies ist das zentrale Instrument. Es garantiert einen KWK-Zuschlag auf den erzeugten Strom – und zwar für jede Kilowattstunde, egal ob selbst verbraucht oder eingespeist. Dieser Zuschlag wird über eine feste Anzahl an Vollbenutzungsstunden (oft 30.000 h) gezahlt.
- Investitionszuschüsse (BAFA / KfW): Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bieten das BAFA und die KfW Zuschüsse oder günstige Kredite für die Anschaffungskosten und den Einbau.
- Energiesteuer-Rückerstattung: Für das eingesetzte Gas können Sie sich die Energiesteuer teilweise oder ganz zurückerstatten lassen.
Diese Fördermittel sind oft das Zünglein an der Waage und können die Amortisationszeit um mehrere Jahre verkürzen.
Wirtschaftlichkeit: Ein Rechenbeispiel
Wann haben Sie Ihre Kosten wieder drin? Die Amortisationszeit liegt bei gut geplanten Anlagen oft zwischen 5 und 9 Jahren. Der entscheidende Faktor ist der Wirkungsgrad und die Laufzeit.
Vereinfachtes Szenario:
Eine Anlage kostet 40.000 € (inkl. Einbau). Durch Fördermittel erhalten Sie 10.000 € zurück.
Netto-Investition: 30.000 €. Erzeugt das BHKW jährlich Strom im Wert von 4.000 € (Eigenverbrauch + Einspeisung) und Wärme im Wert von 2.000 €, die Sie sonst für Gas ausgegeben hätten, haben Sie 6.000 € „Ertrag“.
Abzüglich Brennstoff und Wartung (ca. 2.500 €) bleiben 3.500 € Gewinn pro Jahr. Nach knapp 9 Jahren ist die Anlage bezahlt – danach erwirtschaftet sie Reingewinn.
Kosten senken durch Performance
Am Ende des Tages ist die Rechnung simpel: Die Anschaffung ist ein Fixkostenblock. Die Betriebskosten hingegen haben Sie selbst in der Hand.
Eine Anlage, die steht, verdient kein Geld. Eine Anlage, die ineffizient verbrennt, verbrennt Ihr Geld. Besonders die Generalüberholung (Major Overhaul) nach 60.000 bis 80.000 Stunden ist ein massiver Kostenfaktor. Hier bietet PowerUP eine smarte Alternative zum Neukauf eines Motors.
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